18. April 2012

Ein E-Book oder doch lieber ein Bananensplit?

Manche E-Books kosten ungefähr soviel wie eine Printausgabe. Manche E-Books bewegen sich in einem Preissegment von ein bis drei Eiskugeln. Manche E-Books werden kostenlos angeboten. Es gibt keine Regel, wieviel ein E-Book kosten sollte, noch eine vergleichbare Struktur, an der sich Verlage und Autoren bei der Preisfindung orientieren könnten.
Wie sieht das Empfinden für den angemessenen Preis eines E-Books bei dem Konsumenten aus? Bewertet er ihn z. B. nach dem Umfang des Werkes? Kürzlich las ich einen Blogartikel von Matthias Czarnetzki, in dem er auf die Kritik eines Rezensenten einging, der den Preis von 0,89 € für dessen E-Book als zu hoch empfand. Sollten E-Books demnach quasi kostenlos sein?
Es war an der Zeit, die Preise meiner eigenen E-Books zu überdenken. Was kann ein angemessener Gegenwert für die Aufwände sein, die ich geleistet habe? Wo liegt die Linie, bei der dem potentiellen Käufer einerseits klar wird, dass es sich bei dem jeweiligen Buch um eines handelt, das mir als Autor wichtig ist, für das ich mit meinem Namen „bürge“? Wo überschreite ich andererseits eine Grenze, bei der der potentielle Käufer abgeschreckt wird?
„Am Ende vom Horizont“ beinhaltet z. B. acht Novellen, in die ich beim Verfassen sehr viel Kraft, Zeit und Aufwand investiert habe. Zur Zeit biete ich dieses Buch für nur 0,99 € an. Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir: Der Preis ist nicht angemessen. In Kürze werde ich ihn deshalb auf 2,99 € anheben. Und wer von den geneigten Lesern sich wegen dieser „Kosten“ vom Kauf abschrecken läßt, der sollte in Ruhe darüber nachdenken, was ihm Kultur und Literatur wert ist, wenn er das nächste Mal in der Eisdiele ein Bananensplit genießt.
Liebe Autorenkollegen, wie seht Ihr selber die Preise für Eure E-Books? Habt Ihr Kriterien definiert, anhand derer Ihr sie festlegt?