Ich bin für Gerechtigkeit und habe meine moralischen Grundsätze. Bleibe ich ihnen jedoch treu, wenn ich eine schwerwiegende Tat nur öffentlich machen kann, wenn ich bekenne, selber vom rechten Pfad abgewichen zu sein?
Als Leserin mag ich es, wenn mich ein Buch noch eine
Weile gedanklich begleitet, nachdem ich es zu Ende gelesen habe. Leser von „5 Damen spielen falsch“ geben die Rückmeldung, dass mein neuer Roman sie auch nicht
gleich losgelassen hat. Ein Rezensent fragt sich, wieso er die Protagonistinnen
trotz viel krimineller Energie sympathisch fand und wie seine moralischen
Grundsätze ins Wanken geraten konnten. Bei einer anderen Rezensentin klingt der
Aspekt nach, dass den 5 Damen nicht Gerechtigkeit im herkömmlichen Sinne
widerfährt.
In meinen Romanen gehe ich Fragen nach, die mich
beschäftigen. Beispielsweise: Wie muss man sich Kriminelle als konkrete
Personen vorstellen? Wie leben sie? Sind sie Outlaws der Gesellschaft, auf die man
nie trifft oder können es auch sympathische Personen sein, mit denen man eine
Tasse Kaffee trinkt?
Was stellt es mit einem an, wenn die Sympathie für eine
Kriminelle mit der Empathie für ein Opfer konfrontiert wird?
Das Schöne am Schreiben von Büchern ist für mich, ich
kann eine eigene Welt entwerfen und Dinge durchspielen, ohne dass jemand
Schaden nimmt.